Verein Armut lindern in Österreich
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Aktuelle Position: Startseite > Was ist Armut?
Man ist nicht erst dann arm, wenn man nichts mehr zu essen oder keine Behausung mehr hat. Es genügt, nicht imstade zu sein, so zu leben wie es der gesellschaftlichen Norm entspricht. Im Leben der von Armut betroffenen mangelt es an vielem, wie zum Beispiel:
Die Zahlen in den Klammern geben den Prozentsatz
der von Armut betroffenen an, die sich den jeweils angeführten Punkt
nicht leisten können. (Statistik Austria, 2008)
Das wirkt sich einerseits auf die Gesundheit und andererseits auf den
sozialen Status in der Gesellschaft negativ aus. Wenn diese Benachteiligung
sichtbar wird, spricht man von manifestierter Armut.
Bei allen hier angeführten Aussagen und Statistiken handelt es sich um relative Armut. Relative Armut liegt dann vor, wenn das Einkommen mehr als 40% unter dem durchschnittlichen Einkommen der Menschen eines Landes liegt. Dabei wird jedoch die Ersparnis berücksichtigt, die durch gemeinsames Wirtschaften in Haushalten mit mehr Personen möglich ist. In jedem Land ist ein Teil der Bevölkerung von relativer Armut betroffen.
Wenn das Einkommen eines Menschen unter 1.25 PPP-US-Dollar pro Tag liegt,
bedeutet das absolute Armut. Bei PPP-US-Dollar wird zusätzlich zum
Wechselkurs ein Korrekturfaktor eingerechnet, um die Kaufkraft der
verschiedenen Länder vergleichen zu können.
(Korrekturfaktor - USA: 1.00, Schweiz: 0.62, Indien: 4.49, Nigeria: 3.07)
Wenn das Durchschnittseinkommen eines Landes sehr niedrig ist, kann
jemand absolut arm sein, ohne relativ arm zu sein.
Laut Statistik Austria waren 2008 12.4% der Bevölkerung in
Österreich arm oder zumindest armutsgefährdet. Das sind zirka
eine Million Menschen.
Wenn man sich die Statistik genauer ansieht kann
man feststellen, dass der Anteil der Armutsgefährdung bei den 0-17
jährigen mit 14.9% und bei den über 65 jährigen mit 15%
besonders hoch ist.
Die Daten über die Armutsgefährdung werden seit 2003
erhoben. Sie lagen von 2003 bis 2008 zwischen 12.0 und 13.2%. Da es bei
jeder Statistik Zufallsschwankungen gibt, sind die Unterschiede zu gering
um von wirklichen Veränderungen sprechen zu können.
Besonders auffällig ist jedoch die Steigerung der von manifestierter Armut betroffenen Menschen. 6% der österreichischen Bevölkerung (492.000 Menschen) waren im Jahr 2008 von manifestierter Armut, was eine sichtbar benachteiligte Lebenslage bedeutet, betroffen. Im Jahr 2007 waren das noch 4.8% (398.000 Menschen).
Anders betrachtet würde das bedeuten, dass 87.6% der Bevölkerung weder arm noch armutsgefährdet sind. Pro armen Menschen gibt es also sieben Menschen, denen es gut geht. Eigentlich müßten es die sieben schaffen, dem einen zu helfen - statistisch gesehen!
Der Hauptgrund für die Armut ist ein zu geringes Einkommen. Dadurch ergeben sich zwangsläufig Benachteiligungen in vielen wichtigen Lebensbereichen, wie soziale Kontakte, Wohnsituation, Gesundheitsvorsorge, Arbeitsmarktzugang, Bildung und Lebensgestaltung.
Das Zuschreiben von Merkmalen, die Ablehnung, Beklemmung oder Unbehagen hervorrufen, nennt man Stigmatisierung und mindert den Wert der Betroffenen.
Die Gesellschaft in der wir leben, schafft Bedingungen, dass ein Teil der Gesellschaft reich und ein anderer Teil arm wird. Deshalb ist eigentlich falsch, dass man jenen Menschen die von Armut betroffen, und somit die Leidtragenden sind, die Verantwortung für die gesellschaftlichen Bedingungen zuschiebt.
In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat der Staat einen
Großteil der sozialen Verantwortung übernommen und dafür
auch Geld genommen. Somit leistet jeder Steuerzahler seinen finanziellen
Beitrag zur sozialen Verantwortung der Gesellschaft.
Durch die Sozialleistungen des Staates sank die Anzahl der armen
oder armutsgefährdeten Menschen in Österreich, im Jahr 2008,
von knapp über zwei Millionen auf knapp über eine Million.
Je mehr man sich mit der Armut in Österreich befasst, umso
stärker gewinnt man den Eindruck, dass sich der Staat das
soziale System nicht mehr im notwendigen Umfang leisten kann.
Wie lang wird es dauern, bis die Gesellschaft, also wir alle,
das bemerken, und wir wieder lernen uns gegenseitig zu unterstützen
und zu helfen?
Wenn jeder in seinem direkten Bereich die Welt in Ordnung hält, braucht keiner die ganze Welt zu verbessern.
Nach Aussagen der Armutskonferenz zu diesem Thema leidet nur ein Drittel der Betroffenen dauerhaft unter der Benachteiligung und Schande der Armut. Die Hälfte der akut Armen schafft es jedoch, innerhalb eines Jahres aus dieser Situation zu entkommen.
Armut lindern in Österreich:
Wir sammeln Sachspenden, hauptsächlich nicht mehr verwendete
aber brauchbare Spielsachen, Kleidung und Gegenstände
des täglichen Lebens, und geben diese direkt an Bedürftige weiter.
Dadurch erhöht sich zwar nicht deren geringes Einkommen, aber es
mildert die Auswirkungen der Armut.